Drei Gründe existieren, die dafür sprechen, dass ein Umstieg auf das Antriebskonzept des Elektromotors dringend notwendig ist, um die massenhafte und für das Florieren der modernen industriellen Zivilisation kennzeichnende individuelle Massenmobilität zu erhalten, die uns die Erfindung des Automobils und das jahrzehntelang billig verfügbare Rohöl bescherten.
Einerseits gehen fossile Brennstoffe, wie Erdöl und Erdgas, auf denen unsere Massenmobilität beruhte, nach Jahrzehnten der Ausbeutung unerbittlich zur Neige, was zu ihrer rasanten Verteuerung führt. Andererseits tragen die Abgase von Benzinmotoren zur globalen Erderwärmung in erheblichem Maße bei. Drittens: Der Elektromotor muss nicht neu erfunden werden, sondern das Konzept existiert bereits seit etwa 1821, ehe es durch den erfolgreicheren und billigeren Verbrennungsmotor verdrängt wurde.
Die derzeit noch zu lösenden Aufgaben: das Problem der Reichweite, die nachhaltige Kühlung, die Gewichtsreduzierung und die Verlängerung der Lebensdauer der Akkus sowie die Bereitstellung eines flächendeckenden Netzes von Stromtankstellen, sind technische Herausforderungen, die zu interessanten und wegweisenden Innovationen im E-Mobil-Markt führen werden.
Pionierland Frankreich
Eines der Pionierländer auf diesem Gebiet ist unser Nachbar Frankreich. So bietet Renault seit 2011 diverse Elektrofahrzeuge an, die sich durch sogenannte Zero Emissionen auszeichnen. Initiiert wurde der Marktzutritt innerhalb des Segmentes in Deutschland im Herbst 2011 durch den Lieferwagen Renault Kangoo Z.E. und durch die familientaugliche Stufenhecklimousine Fluence Z.E. Bereits Anfang 2012 folgten schließlich der Fun-Zweisitzer Twizy und der Kleinwagen ZOE konnte ab Mitte des Jahres ausgeliefert werden.
Die Motoren der Fahrzeuge werden in Kooperation mit der deutschen Firma Continental produziert und leisten bis zu 70 kW. Die Innovation der Technik besteht vor allem darin, dass die Motoren aller genannten Fahrzeuge ohne die Verwendung der nicht erneuerbaren Rohstoffe seltene Erden produziert werden können.
Das Mobilitätskonzept von Renault fußt bezüglich der Akkus dabei auf zwei Säulen. Einerseits sollen die Besitzer der Autos ihre Akkus am öffentlichen Stromnetz konventionell aufladen können, andererseits soll perspektivisch ein sogenanntes Quickdrop-System zum Austausch leerer Akkus gegen volle Akkus innerhalb von 3 Minuten von Renault bereit gestellt werden.
Testbericht und Details zum Renault Zoe
Daten und Fakten zum Wagen
Fahrzeugdaten | Renault Zoe |
---|---|
Motor Bauart/Zylinder/ Einbaulage | Drehstrom-Synchron-Elektromotor |
Batterietyp | Lithium-Ionen/12 Module |
Batterieleistung/-kapazität | 22 kWh/65 Ah |
Dauerleistung E-Motor kW (PS) | 43 (58) |
max. Leistung E-Motor kW (PS) | 65 (88) |
Nm bei U/min | 220/ab 250 |
Vmax | 135 km/h |
Getriebe | Eingang |
Antrieb | Vorderradantrieb |
Bremsen vorn/hinten | Scheiben/Trommel |
Bremssystem | ABS, Bremsassistent, ASR, ESP |
Testwagenbereifung | 195/55 R 16 Q |
Radgröße | 6,5 x 16″ |
Abgas CO2 | 0 g/km |
Verbrauch* | 14,6 kWh |
Vorbeifahrgeräusch | 70 dB (A) |
Anhängelast gebremst/ungebremst | ohne |
Kofferraumvolumen | 338–1225 l |
* Werksangabe NEFZ |
Messwerte | Renault Zoe |
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Beschleunigung | |
0–50 km/h | 3,7 s |
0–100 km/h | 12,6 s |
0–130 km/h | 24,3 s |
Zwischenspurt | |
60–100 km/h | 7,8 s |
80–120 km/h | 11,4 s |
Leergewicht/Zuladung | 1469/474 kg |
Gewichtsverteilung v./h. | 59/41 % |
Wendekreis links/rechts | 10,6/10,9 m |
Bremsweg | |
aus 100 km/h kalt | 37,8 m |
aus 100 km/h warm | 39,1 m |
Innengeräusch | |
bei 50 km/h | 59 dB (A) |
bei 100 km/h | 66 dB (A) |
bei 130 km/h | 73 dB (A) |
Testverbrauch – COπ | 14,1 kWh – 4,2 g/km* |
Reichweite | 184 km ** |
* bei Ladung mit „grünem“ Strom; ** unter idealen Testbedingungen, 22° C, keine Klimaanlage, 90% Stadtverkehr |
Quelle: autobild.de
Renaults Visionen
Durch staatliche Subventionen beim Kauf eines Elektroautos soll in Frankreich der Ausbau der Elektromobilität zügig angekurbelt werden. So kündigte Renault beispielsweise bereits beachtliche finanzielle Investitionen in Ländern wie Brasilien an, die die Produktion der benötigten Einheiten sicherstellen sollen. Nur noch knapp ein Fünftel der Fahrzeuge wird künftig noch im Mutterland Frankreich produziert werden. Damit zielt Renault nicht wie Tesla nur auf eine kleine Schicht Superreicher, sondern auf Massenmobilität.
Links zum Thema
- Tipps zum Sprit sparen hier auf tagmarks
- Infos & Details zum Renault Zoe
- Test des Renault Zoe auf autobild.de